Ich sehe was…

Komm, wir spielen

ich sehe was, was du nicht siehst.

Ich fang an,

gelb.

Die Sonne?

Nein.

Die Knospen dort am Strauch?

Nein.

Das Muster auf deinem Shirt?

Nein.

Ich komm nicht drauf.

Gelb so warm wie

dein inneres Leuchten.

Jetzt bin ich dran,

rot.

Die Erdbeeren in der Schale?

Nein.

Die Schnalle an deinen Sandalen?

Nein.

Der Pickel auf deiner Wange?

Du bist doof.

Ich komm nicht drauf.

Rot wie die Schleife

der Versöhnung,

die wir nach einem Streit

binden.

Nun ich noch mal.

Grün, hellbraun und bunt.

Das zählt nicht.

Doch.

Die Blätter am Baum?

Nein.

Die Zeitungen vor dem Papiercontainer?

Nein. Nein.

Sag.

Grün wie das Gras der Hoffnung,

das im Mai unter unseren nackten Sohlen kitzelt.

Hellbraun wie die kleinen Laubberge,

die wir im Herbst lustvoll aufwirbeln,

und bunt wie der Farbkoffer

für die Leinwand unseres Lebens.

So, nun gib mir deine Hand

und lass uns mit dem Malen

beginnen.