Vollmond(in)

Nur zum Schein

Der Abend umkreist

den lichtlosen Tag,

bis dieser sich ergibt.

Die Nacht nimmt

ihre dunkelste Farbe

streicht schwarz über anthrazit.

Der Mond hat sich

voll in die Bäume gehängt

und wird von goldig

schimmernden Ästen getragen.

Sogleich nimmt er

ganz ungefragt

auf meinem Sessel Platz,

den ich als Loge mir gedacht.

Leuchtet ihn hell aus

wie ein Scheinwerfer

die Szenen im Theater.

Das Stück kann beginnen.

Auf dem dunklen Parkett

eine honigfarbene Bühne

für meinen Auftritt

bis zum letzten Akt.

Als der Sessel wieder

mit dem Raum verschmilzt,

und das Bühnenlicht erlischt,

gehen wir beide ab.

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