Würdevolles Abhängen

Es ist bekannt, ich mache kein Geheimnis draus – der Tag es Abhängens einer Ausstellung ist für mich noch immer sehr emotional. (Und ich kann ja hier nur von mir sprechen.)

Mittlerweile habe ich ja schon einige erleben dürfen und dabei sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Manchmal habe ich meine Bilder in einem engen Raum oder in einer Ecke wieder verpackt, gefühlt überall im Weg stehend.
Anders beim kürzlichen Ausstellungsabschluss: Wertschätzung auch in der Verabschiedung.
„Würdevolles Abhängen“ habe ich es formuliert und viel drüber nachgedacht; auch mit einem Freund drüber gesprochen, der meinte, ob ich da nicht zu viel erwarte, die Realität sieht halt oft anders aus. Ich kann nicht immer ein Dankeschön erwarten.

Spätestens da wurde mir klar – das „würdevolle Abhängen“ habe ich selbst in der Hand.

Meine Bilder in Würde abnehmen, mich freuen, dass ich sie zeigen durfte, innerlich und/oder laut bedanken, mir die Zeit nehmen dafür -es ist meine Entscheidung.
Weinen oder feiern. Und doch kann ich ein Dankeschön erwarten – ich danke mir!

Von Astrid Reimann

Journalistik-Studium, zwei Semester, Fachschule für Journalistik des Verbandes der Journalisten der DDR | Studium kreatives Schreiben, sechs Semester, Axel Andersson Akademie Hamburg | 2006 Farbimpressionen und Collagen mit Acrylfarbe und verschiedenen Materialien | Seit 2014 Momentaufnahmen, Stillleben