Aus meinem Buch “ Der Goldene Weg“
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Bringt mir,
ungefragt und oft,
die Kleider des Erinnerns.
Und die Farben wechseln,
und die Größen wechseln
und Menschen erscheinen,
denen sie einst passten.
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Und der Zug hält an –
die Türen öffnen sich
den Leibern,
dass es nur so ein Gedränge ist.
Und die Menschen tragen meine Kleider
und ich trage die ihren und
der Bahnsteig füllt sich und
der Bahnhof quillt über.
Nur ich bleibe stehen,
um Menschen zu sehen
und zu verabschieden
in meinen fremden Kleidern.
Schleicht ganz leis’
auf dem Gleis
der Gedankenzug heran.
Kommt und fährt in einer
Endlosschleife
auf dem unsichtbaren Gleis.
Wer nur
stellt
das Signal?
Text und Foto: Astrid Reimann