Einen Tag vor Heiligabend stand ein kleiner Junge mit leuchtenden Augen in der Tram und schaute immer wieder zum anderen Ende des Waggons.
„Hallo Weihnachtsmann!“
Er winkte, der Weihnachtsmann winkte zurück. Das wiederholte sich einige Male.
Als er und seine Mutter aussteigen mussten, rief er ganz aufgeregt: „Tschüss Weihnachtsmann!“ Und beide winkten sich noch so lange zu, bis die Bahn weiterfuhr.
Ich hatte von meinem Platz aus nur ein Stückchen von der roten Jacke gesehen. Um so gespannter war ich selbst, ihn zu sehen, als er eine Station vor mir ausstieg.
Der Weihnachtsmann war eine Frau. Sie trug lediglich eine rote Jacke, eine Weihnachtsmütze auf dem Kopf, rote Stiefel und die weiße FFP2-Maske.
Für den Jungen aber war sie ganz klar der Weihnachtsmann und wahrscheinlich sein großes Erlebnis an diesem Tag.
Wie schön, dass die Frau so auf den kleinen Jungen und seine Rufe eingegangen war.
Wie schön, dass es manchmal so wenig bedarf, um Freude zu schenken.
Und mögen wir uns diese Freude und die Phantasie eines Kindes doch bewahren.
Frohes Fest!