Ich sehe was, was du nicht siehst…

„Oma, mir ist langweilig, hast du was mit?“

Auf dem kleinen Hof beim Familientreffen hatte er Schaukel, Trampolin und Ballspielen schon durch, als er zu mir auf den Schoß kam.

„Ich weiß, was wir spielen können“, sagte ich. „Und dafür brauchen wir nicht mal was. Ich sehe was, was du nicht siehst!“

„Oh ja, ich fang an.“

Mein Enkel gewann laufend, ich hatte den Verdacht, dass er sich immer mal wieder was Neues aussuchte, während ich riet.

Und die Zeit verging uns wie im Flug.

Cool, dass so einfache Dinge, die ich als Kind schon gespielt habe, heute immer noch funktionieren.

Und eigentlich ja nicht nur mit Kindern….

Also, ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist hellbraun.

Die kleinen Früchte am Zweig der Eiche vor meinem Fenster.

Von Astrid Reimann

Journalistik-Studium, zwei Semester, Fachschule für Journalistik des Verbandes der Journalisten der DDR | Studium kreatives Schreiben, sechs Semester, Axel Andersson Akademie Hamburg | 2006 Farbimpressionen und Collagen mit Acrylfarbe und verschiedenen Materialien | Seit 2014 Momentaufnahmen, Stillleben