Nachlese März – die Zweite

Nach einer Lesung wurde ich gefragt: „Das Fundbüro scheint Ihnen wirklich sehr wichtig zu sein.“
Ja, diese Geschichte begleitet mich schon seit vielen Jahren und ist doch immer wieder aktuell, sie scheint mit mir zu wachsen.
Ob ich denn auch selbst von Zeit zu Zeit in das Fundbüro gehe?
Ja, das tue ich (wieder) regelmäßig. Dem alten Mann, der dort immer noch wacht, kann ich schon lange nicht mehr auf seine Frage: „Ihr Alter?“ mit „Vierzig“ antworten.
Inzwischen bin ich „55“.
Aber er lacht mich auch nicht mehr aus und sagt:
„Und Sie meinen, dass es jetzt noch Sinn macht, nach einem verlorenen Traum zu suchen?“


Denn Sinn macht es immer.
So wurde im März 2017 aus einem wiedergefundenen Traum mein Buch, auf das ich sehr stolz bin.


Es müssen keine großen, schillernden Träume sein oder DIE Riesenveränderung-manchmal muss ich mich auch bis ins hinterste Regal durcharbeiten, um das zu finden, was ich gesucht habe. Manchmal fliegt die Feder „und berührt“ mitten im Alltag “ mein rechtes Ohr“.
Ich wünsche jedem einen Zugang zu seinem Fundbüro und kann nur aus eigener Erfahrung sprechen, meines war fast zehn Jahre lang verschüttet. Beim Freilegen hatte ich helfende Hände. Heute ist der Eingang so breit, dass ich auch andere Menschen mitnehmen kann auf diese Reise.
Vielleicht möchten Sie mir ja von Ihrer Reise ins Fundbüro erzählen? Schreiben Sie mir, wenn Sie mögen.

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Von Astrid Reimann

Journalistik-Studium, zwei Semester, Fachschule für Journalistik des Verbandes der Journalisten der DDR | Studium kreatives Schreiben, sechs Semester, Axel Andersson Akademie Hamburg | 2006 Farbimpressionen und Collagen mit Acrylfarbe und verschiedenen Materialien | Seit 2014 Momentaufnahmen, Stillleben