Wie die Zeit vergeht

Nichts tun kann ich nicht so gut, einfach mal chillen, wie man heute sagt. (sagt man das noch?)

Denn ich neige dazu, für mich am Ende des Tages immer etwas „abrechnen“ zu müssen.

Gestern wurde ich eines Besseren belehrt. 

Ich war mit meiner Enkelin zusammen, wir machten nichts Spektakuläres, saßen nur nebeneinander auf dem Sofa und… 

… beobachteten die Zeit. 

Immer, wenn an der letzten Stelle der digitalen Anzeige eine neue Zahl erschien, war es ein kleines Ereignis.

Wir begannen, mit unseren Händen den Alltag vom großen und kleinen Zeiger zu formen, ließen sie mal auf halber Runde anhalten, manchmal in Zehn-Minuten-Schritten.

So vergingen fast unbemerkt anderthalb Stunden. 

Anfangs hatte ich noch gedacht, wirklich nicht malen, nichts spielen? Was kann ich „vorweisen“, wenn die Eltern nachher fragen, was wir so gemacht haben?

Doch dann war da dieser Flow, und ich spürte das Band zwischen uns und dachte, mein kluges kleines Enkel-Mädchen.

Als Mama und Papa dann später kamen, stürmte sie zur Tür und sagte: Ich habe mit Oma heute die Uhr gelernt.